
ÜBER DAS FORUM
Ein „Europa der Regionen" war die Idee der Europäischen Kommission unter ihrem ehemaligen Präsidenten Jacques Delors: Ziel war es, die Regionen in den Mitgliedsländern der EU zu fördern und in ihrer regionalen Eigenständigkeit zu unterstützen. Als Teil dieses Prozesses, die Regionen zu echten Akteuren in der europäischen Politik zu machen, wurden Änderungen in der strukturellen Förderregelung der Europäischen Union vorgenommen. So wurden neue Möglichkeiten für die Regionen geschaffen, finanzielle Mittel zu erhalten und am politischen Prozess in der EU teilzuhaben.
Innerhalb zahlreicher EU-Staaten haben die Regionen seit den 1970er-Jahren mehr Kompetenzen erhalten. Der Prozess der europäischen Integration in Verbindung mit der Dezentralisierung in vielen Mitgliedstaaten hat den Regionen Instrumente für eine aktivere Rolle in der Europäischen Union an die Hand gegeben. Um ihren Einfluss in Brüssel zu erhöhen, haben viele Regionen Netzwerke gegründet.
In diesem Zusammenhang hat die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) das „Forum der Europäischen Minderheitenregionen“ ins Leben gerufen – als Ort der Zusammenarbeit und der Netzwerkbildung. Die Ziele: das politische Gewicht der einzelnen Regionen erhöhen und durch ein geeintes Auftreten einen stärkeren Einfluss auf die europäische Politik zu nehmen. Darüber hinaus bietet das Forum einen Raum für den Austausch und die Analyse des Status quo in Bezug auf Minderheitenrechte und das Lernen von best-practice-Beispielen.
Regional- und Minderheitensprachen werden von ungefähr 40 Millionen Menschen in Europa gesprochen. Genau jene Regionen, in denen sprachliche oder autochthone Minderheiten leben, sind es, welche die europäische Verbundenheit in besonderer Weise festigen. Europas Minderheitenregionen bilden Brücken zwischen den Mitgliedstaaten und spielen eine entscheidende Rolle bei der europäischen Integration.
Die Minderheiten tragen zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung dieser Regionen bei. Es ist daher kein Zufall, dass manche dieser Gebiete zu den wohlhabendsten in Europa gehören – Südtirol mit dem höchsten BIP pro Kopf in Italien oder auch das Baskenland und Navarra, die reichsten Regionen Spaniens, sind gute Beispiele dafür.
Warum organisiert die FUEN das Forum der Europäischen Minderheitenregionen?
„Talking Money – Der Mehrwert von Minderheitengemeinschaften in Grenzregionen“
Das Forum verfolgt das Ziel, den regionalen Behörden eine Plattform zu bieten, um ihre Minderheiten sichtbar zu machen – nicht nur zum Austausch bewährter Praktiken, sondern auch zur Sensibilisierung für Herausforderungen und Fälle von Diskriminierung. Zugleich wird durchgehend der unbestreitbare wirtschaftliche Mehrwert betont, den Minderheiten mit sich bringen – zum Vorteil von Einzelpersonen, Unternehmen, lokalen Gemeinschaften, Regionen, Staaten und der gesamten Europäischen Union. Investitionen in Minderheiten zahlen sich deutlich aus, da ihre wirtschaftlichen Beiträge durch Handel und Investitionen die Kosten bei weitem übersteigen. Fachleute auf diesem Gebiet, darunter auch Ökonominnen und Ökonomen, die bei jedem Forum sprechen, heben den Mehrwert von Minderheiten und ihren Sprachen in Schlüsselbereichen wie Tourismus, Arbeitsmarkt, Digitalisierung und – in diesem Jahr in der Vojvodina – der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit hervor.
Es geht darum, die Mehrheitsbevölkerung sowohl in Serbien als auch anderswo davon zu überzeugen, dass unsere nationalen Minderheiten, ihre Kulturen und Sprachen diesen unbestreitbaren wirtschaftlichen Mehrwert darstellen.
Minderheiten in Grenzregionen dienen oft als Brücke zwischen den Ländern und fördern den Handel und die kulturellen Bindungen zwischeneinander. Eine gemeinsame Sprache erleichtert die Kontakte, was wiederum zu Investitionen beiträgt, vereinfacht das Pendeln zur Arbeit und fördert den gemeinsamen Arbeitsmarkt über die Grenzen hinweg. Minderheiten in grenzüberschreitenden Regionen sorgen für kulturellen Austausch zwischen den Ländern, das Verständnis für das Nachbarland und eine friedliche Koexistenz.
Novi Sad/ Újvidék ist ein herausragender Ort, um das Forum der europäischen Minderheitenregionen gemeinsam mit der Allianz der Vojvodina Ungarn zu veranstalten. In der Stadt werden 17 Sprachen gesprochen, von denen vier offiziell von der Verwaltung anerkannt sind. In der Region Vojvodina gibt es sechs offizielle Sprachen und 25 ethnische Minderheiten. Sie alle tragen zum Wirtschaftswachstum und zur Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region bei, was auch dem gesamten Land Serbien zugutekommt. Novi Sad/ Újvidék war die Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2022. Die Stadt ist Gastgeberin vieler wichtiger Musik- und Kulturfestivals und wurde 2023 zur UNESCO Creative City of Media Arts ernannt. Vier Universitäten, mehrere Berufsschulen und über 50.000 Studierende tragen zu einem jugendlichen Geist bei, und so ist es keine Überraschung, dass Novi Sad/ Újvidék 2019 zur Europäischen Jugendhauptstadt ernannt wurde.
Termin:
Die Veranstaltungstage in Novi Sad/ Újvidék sind Freitag, der 27. Juni, und Samstag, der 28. Juni. Wir bieten einen Shuttle-Service vom Flughafen Belgrad zu den Hotels in Novi Sad an. Die Autofahrt von Belgrad nach Novi Sad dauert etwa eine Stunde.
Sprachen und Dolmetschen:
Wir bieten Simultanübersetzung zwischen vier Sprachen an: Englisch, Deutsch, Ungarisch und Serbisch. Nach Absprache können sich die TeilnehmerInnen auch auf Kroatisch, Bosnisch oder Montenegrinisch beteiligen.
Reise, Unterkunft, Mahlzeiten und Ausflug:
Wir möchten Sie bitten, Ihre Anreise und Unterkunft selbst zu organisieren, da die FUEN leider keine Reise- und Unterbringungskosten erstatten kann. Wir bieten jedoch alle Mahlzeiten während der Konferenz und einen Ausflug in das schöne Subotica/Szabadka an, das Zentrum der ungarischen Gemeinschaft in Serbien. Wenn Sie auf „Infoblatt für Teilnehmer“ klicken, können Sie mehr über die verschiedenen Hoteloptionen erfahren.
REGISTRIERUNG
PROGRAMMENTWURF
Veranstaltungsort: Parlament der autonomen Provinz Vojvodina, Banovina-Palast, Bulevar Mihajla Pupina 16, Vladike Platona, Novi Sad/ Ujvidek, Serbien
gegen 8:00 Uhr | Frühstück im Hotel |
9:00 - 10:00 Uhr | Willkommen durch die örtlichen Gastgeber.
|
10:00 - 11:00 Uhr | Die autonome Provinz Vojvodina - ein Modell kultureller Autonomie
|
11:00 - 12:00 Uhr | Eine Einführung ins Thema “Minderheiten und grenzübergreifende Zusammenarbeit”
|
12:00 - 13:30 Uhr | Mittagessen |
13:30 - 16:00 Uhr | Der wirtschaftliche Mehrwert von Minderheitengemeinschaften in Grenzregionen
anschließende Paneldiskussion Kaffeepause
|
16:00 - 19:00 Uhr | Sightseeing und Netzwerken |
19:00 - 21:00 Uhr | Abendessen |
21:00 Uhr | Busfahrt zurück nach Novi Sad/ Ujvidek |
gegen 8:00 Uhr | Frühstück im Hotel |
9:00 - 10:30 Uhr | Sport und grenzüberschreitende Zusammenarbeit |
10:30 - 11:00 Uhr | Kaffeepause |
11:00 - 12:30 Uhr | Integrationsperspektiven – die Rolle von Minderheitengemeinschaften im EU- Beitrittsprozess
|
12:30 - 12:45 Uhr | Ergebnisse und Schlussfolgerungen
|
12:45 - 14:00 Uhr | Mittagessen und individuelle Abreise der TeilnehmerInnen |